Küchenuhr und Hundeblume

Die Ausstellung ist übersichtlich. Aber um nachzuvollziehen, was mich als Jugendliche an Wolfgang Borchert fasziniert hat, reicht sie allemal. Und lohnt den Ausflug nach Hamburg. In der Stabi ist zu seinem 100. Geburtstag der Nachlass des früh verstorbenen Schriftstellers aufbereitet und zugänglich gemacht worden – digital, aber auch direkt zum Besichtigen. Auf kleinem Raum vermitteln sich in der Borchert-Box die Dissonanzen, die Borcherts Leben und Werk prägen.

Ich bin sehr empfänglich für den melancholischen Charme, das sanfte Pathos von Literaturarchiven; die Küchenuhr der Familie Borchert auf halb drei stehen zu sehen, gibt mir etwas. Schnell noch einmal Schischiyphusch lesen – einer der wenigen heiteren Texte Borcherts.